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Frühe Nutzenbewertung - Pembrolizumab beim Ösophaguskarzinom

Die frühe Nutzenbewertung von Pembrolizumab (Keytruda®) in Kombination mit Chemotherapie ist ein weiteres Verfahren zur Therapie mit Immuncheckpoint-Inhibitoren beim lokal fortgeschrittenen, nicht kurativ intendiert behandelbaren oder metastasierten Karzinom des Ösophagus oder des gastroösophagealen Übergangs. Die Zulassung ist beschränkt auf Patient*innen mit einer höheren PD-L1-Expression (Combined Positive Score [CPS] ≥ 10) und ohne Nachweis einer Überexpression von HER2. Der G-BA hat mehrere Subgruppen gebildet. Das IQWiG wurde mit dem Bericht beauftragt. Pharmazeutischer Unternehmer und IQWiG kommen zu unterschiedlichen Bewertungen. Einen Überblick über Vergleichstherapie und Bewertungsvorschläge gibt Tabelle 1.

Tabelle 1: Berechnung des Zusatznutzens durch pU und IQWiG

Pembrolizumab_Ösophaguskarzinom.PNG

Unsere Anmerkungen sind:

  • Die Kombination eines Platinderivates mit einem Fluoropyrimidin entsprach dem bisherigen Standard und ist als Zweckmäßige Vergleichstherapie sowohl für Plattenepithel- als auch für Adenokarzinome geeignet. 
  • Basis der frühen Nutzenbewertung zum Vergleich von Chemotherapie + Pembrolizumab vs Pembrolizumab ist die internationale, multizentrische, Placebo-kontrollierte Studie KEYNOTE-590.
  • In der Gesamtstudie führte Pembrolizumab + Chemotherapie gegenüber Chemotherapie zu einer signifikanten Steigerung der Ansprechrate, zur Verlängerung der progressionsfreien und der Gesamtüberlebenszeit sowie zur Steigerung der Überlebensrate nach 2 Jahren. Der positive Einfluss auf die Gesamtüberlebenszeit ist vor allem durch Patient*innen mit einer höheren PD-L1-Expression (CPS 10) und Patient*innen mit Plattenepithelkarzinom zurückzuführen. Auch bei Patient*innen mit Adenokarzinom führte die Kombination mit Pembrolizumab zur Verdopplung der Ansprechrate, zur signifikanten Verlängerung der progressionsfreien Überlebenszeit und – nach längerer Nachbeobachtungszeit – auch der Gesamtüberlebenszeit.
  • Die Nebenwirkungen entsprechen der Substanzklasse der Immuncheckpoint-Inhibitoren.  
  • In der Bewertung des klinischen Nutzens auf der ESMO-Magnitude of Clinical Benefit Scale v1.1 erhält Pembrolizumab den Grad 4 (Skala 1 (niedrig) – 5 (hoch)).

Die Daten zu Pembrolizumab etablieren die Immunchemotherapie als Standard in der Erstlinie von Patient*innen mit metastasiertem Ösophaguskarzinom.

Zur Stellungnahme

30.03.2022