Temsirolimus
Erstellung der Leitlinie
1Wechselwirkungen
1.1Pharmakokinetische Wechselwirkungen
1.1.1Resorption
1.1.2Distribution
1.1.3Metabolismus
Der Abbau von Temsirolimus erfolgt über CYP3A4/5. Der dabei entstehende Hauptmetabolit Sirolimus besitzt die gleiche Wirksamkeit wie Temsirolimus. Weiter Metabolite sind seco-Temsirolimus und seco-Sirolimus.
Die gleichzeitige Behandlung von Temsirolimus und starken Induktoren von CYP3A4/5 kann die systemische Verfügbarkeit von Sirolimus und somit dessen klinische Wirksamkeit verringern. Bei der gleichzeitigen Behandlung mit Temsirolimus und starken sowie mäßigen Inhibitoren von CYP3A4/5 können vermehrt unerwünschte Wirkungen auftreten.
Wird Temsirolimus in einer Dosis von 175 mg angewendet, kann es selbst eine hemmende Wirkung auf CYP3A4/5 verursachen. Bei einer gleichzeitigen Behandlung mit 175 mg Temsirolimus und Arzneistoffen, die CYP3A4/5-Substrate sind, können vermehrt unerwünschte Wirkungen dieser Arzneistoffe auftreten.
1.2Pharmakodynamische Wechselwirkungen
Eine durch Temsirolimus verursachte und sehr häufig auftretende Myelosuppression kann durch die gleichzeitige Anwendung anderer myelosuppressiver Arzneistoffe verstärkt werden.
Bei der Anwendung von Temsirolimus treten sehr häufig Blutungen auf. Die gleichzeitige Behandlung mit Temsirolimus und gerinnungshemmenden Arzneistoffen kann das Blutungsrisiko zusätzlich erhöhen.
Unter der Therapie mit Temsirolimus kommt es sehr häufig zu einem Anstieg der Blutglukose. Dies kann zu einer Verringerung der Wirksamkeit den Blutzucker senkender Arzneistoffe führen.
Unter der Therapie mit Temsirolimus kommt es sehr häufig zu einem Anstieg der Triglyceride und des Cholesterins. Dies kann zu einer Verringerung der Wirksamkeit von lipidsenkenden Arzneistoffe führen.
Die gleichzeitige Anwendung von Temsirolimus mit Sunitinib kann sehr häufig zu einer dosislimitierenden Toxizität mit erythematösem makulopapulösem Ausschlag Grad 3/ 4, Gicht und Gewebeentzündungen führen.
Bei gleichzeitiger Gabe von Temsirolimus mit ACE-Hemmern wie Ramipril und/oder Calciumkanalblockern wie Amlodipin wurde ein gehäuftes Auftreten eines angioneurotischen Ödems beobachtet.
Die gemeinsame Anwendung von Temsirolimus mit amphiphilen Wirkstoffen wie z.B. Amiodaron oder Statinen könnte zu einem erhöhten Risiko einer Lungentoxizität führen.
Bei der gleichzeitigen Behandlung von Temsirolimus und Interferon-α wurde das Auftreten von Katarakten beobachtet.
1.3Einfluss der Nahrungsaufnahme auf die Bioverfügbarkeit
2Maßnahmen
Die gleichzeitige Behandlung mit Temsirolimus und Arzneistoffen, die starke und mäßige CYP3A4/5 Inhibitoren oder starke CYP3A4 Induktoren sind, sollte vermieden werden. Während der gesamten Dauer der Behandlung mit Temsirolimus ist auf den Verzehr von Grapefruits, grapefruitartigen Früchten (z.B. Pomelo, Bitterorange) und deren Zubereitungen zu verzichten.
Während der Behandlung mit Temsirolimus sollte auf eine Verminderung der Werte einzelner oder aller Blutzellreihen geachtet werden. Gegebenenfalls sind entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Bei der gleichzeitigen Anwendung von Temsirolimus mit anderen Immunsupressiva ist verstärkt auf Pat. mit erhöhtem Risiko und Infektionszeichen unter der Therapie zu achten. Gegebenenfalls sind entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Bei der Durchführung von Impfungen sollten die Empfehlungen der Leitlinie Impfungen bei Tumorpatienten berücksichtigt werden.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Temsirolimus und gerinnungshemmenden Arzneistoffen sollten regelmäßig gerinnungsbezogene Laborparameter kontrolliert werden.
Bei einer gleichzeitigen Behandlung mit Temsirolimus und den Blutzucker senkenden Arzneistoffen sollte die Glukosekonzentration im Blut regelmäßig kontrolliert werden und gegebenenfalls die den Blutzucker senkende Behandlung angepasst werden.
Bei einer gleichzeitigen Behandlung mit Temsirolimus und lipidsenkenden Arzneistoffen sollten die Triglyceride und das Cholesterin im Blut regelmäßig kontrolliert werden und gegebenenfalls die lipidsenkende Behandlung angepasst werden.
Die gleichzeitige Anwendung von Temsirolimus mit Sunitinib sollte vermieden werden.
Bei der gleichzeitigen Gabe von Temsirolimus mit ACE Hemmern und/oder Calciumkanalblockern sollten die Pat. regelmäßig auf Ödembildungen kontrolliert werden.
Bei der gleichzeitigen Behandlung mit Temsirolimus und amphiphilen Arzneistoffen (z.B. Amiodaron, Statine) sollte regelmäßig auf Atemwegssymptome geachtet werden.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Temsirolimus und Interferon-α sollten die Pat. darauf hingewiesen werden eine Verschlechterung der Sehkraft sofort zu melden. Dies sollte augenärztlich untersucht werden.
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