ribbon-yellow
Loading

Tamoxifen

Dokument Wechselwirkungen und Nebenwirkungen
Stand Oktober 2019
Dies ist die aktuell gültige Version des Dokuments

1Wechselwirkungen

1.1Beeinflussung der Wirkung von Tamoxifen durch andere Arzneistoffe

Tamoxifen wird über das Cytochrom-P450-Enzymsystem der Leber metabolisiert und mit Hilfe der Enzyme CYP2D6 und CYP3A4 in seinen aktiven Metaboliten (Endoxifen) umgewandelt. CYP3A4-Induktoren senken den Tamoxifen-Plasmaspiegel und CYP2D6-Inhibitoren senken die Plasmaspiegel der aktiven Metaboliten, was in beiden Fällen zu einer Wirkungsverminderung von Tamoxifen führt. Mit Fluoxetin respektive Paroxetin steigt die Plasmakonzentration von Tamoxifen an und die des aktiven Metaboliten Endoxifen sinkt. Somit verringern selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, wie die Antidepressiva Paroxetin, Fluoxetin und Sertralin, die Wirksamkeit von Tamoxifen. Die gleichzeitige Behandlung mit Rolapitant kann die Wirkungen von Tamoxifen verstärken.

1.2Arzneistoffe, welche die Nebenwirkungen von Tamoxifen verstärken

Die gleichzeitige Gabe von zytotoxischen Substanzen erhöht das Risiko von thromboembolischen Ereignissen. Die Kombination von Tamoxifen mit Vitamin-K-Antagonisten (Phenprocoumon, Acenocoumarol) verstärkt die Hemmung der Blutgerinnung und erhöht die Blutungsgefahr. Die Kombination mit Amiodaron führt zu Plasmaspiegelerhöhung beider Substanzen und es steigt die Gefahr von ventrikulären Rhythmusstörungen. Eine Kombination von Tamoxifen mit Sertindol erhöht das Risiko für eine QT-Zeit-Verlängerung.

1.3Beeinflussung der Wirkung anderer Arzneistoffe durch Tamoxifen

Tamoxifen kann den Sertindol-Abbau hemmen und so zu erhöhten Sertindol-Spiegeln führen.

1.4Einfluss der Nahrungsaufnahme auf die Bioverfügbarkeit von Tamoxifen

Über eine mögliche Beeinflussung der Bioverfügbarkeit von Tamoxifen durch Nahrung liegen keine klinisch relevanten Untersuchungsergebnisse vor.

1.5Einfluss von Magen-pH-modulierenden Arzneistoffen auf die Bioverfügbarkeit von Tamoxifen

Über eine mögliche Beeinflussung der Bioverfügbarkeit von Tamoxifen durch Magen-pH-modulierende Arzneistoffe liegen keine klinisch relevanten Untersuchungsergebnisse vor.

2Maßnahmen

Während der Therapie sollten keine östrogenhaltigen Hormonpräparate eingenommen werden. Die Kombination von Tamoxifen mit Amiodaron oder Sertindol wird nicht empfohlen. Ebenso wird von einer gleichzeitigen Anwendung von Paroxetin oder Fluoxetin abgeraten. Bei gleichzeitiger Anwendung von Tamoxifen und Vitamin K-Antagonisten sollte vor allem bei Behandlungsbeginn der Gerinnungsstatus überwacht werden.

3Anschriften der Experten

Dr. med. Markus Horneber
Klinikum Nürnberg
Klinik für Innere Medizin 3
Schwerpunkt Pneumologie
Prof.-Ernst-Nathan-Str. 1
90491 Nürnberg
PD Dr. Claudia Langebrake
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Klinik u. Poliklinik f. Stammzelltranspl.
Klinik-Apotheke
Martinistr. 52
20246 Hamburg
Mathias Nietzke
St.-Johannes-Hospital Dortmund
Zentralapotheke - Abteilung Zytostatika
Johannesstr. 9-17
44137 Dortmund
Laura Pufahl
Apothekerin
Rheintalstr. 22a
79618 Adelhausen
Prof. Dr. rer. nat. Christoph Ritter
Universität Greifswald
Institut für Pharmazie, Klinische Pharmazie
Friedrich-Ludwig-Jahn-Str. 17
17487 Greifswald
Janine Ziemann
Unimedizin Greifswald
Institut für Community Medicine
Abt. Methoden der Community Medicine
Walther-Rathenau-Str. 48
17475 Greifswald

4Erklärungen zu möglichen Interessenkonflikten

nach den Regeln der tragenden Fachgesellschaften.

Anstellung

Beratung / Gutachten

Aktien/ Fonds

Patent / Urheberrecht/ Lizenz

Honorare

Finanzierung wissenschaftl. Untersuchungen

Andere finanzielle Beziehungen

Andere mögliche COI1

Persönliche Beziehungen

Mandatsträger

Politische, wissenschaftliche Interessen

Ritter

UniversitätGreifswald

--

--

--

--

--

--

--

--

DGIM Kommission AMTM/AMTS

--

Pufahl

Hoffmann La Roche AG

--

--

--

--

--

--

--

--

--

--

Ziemann

Universitätsmedizin Greifswald

--

--

--

--

Drittmittel: vfa

--

--

--

--

Nietzke

St. Johannes Hospital Dortmund

MSD, AstraZeneca, Leopharm, Pfizer, Servier

--

--

Auricamed, Amgen, Novartis, Mundipharma, Eisai, Leopharm

--

--

Reisekostenerstattung: Celgene Pfizer

--

--

--

Horneber

Klinikum Nürnberg

--

--

--

Lilly, Novartis, Roche

--

--

--

--

AGSMO/DKG AWMF Leitlinien

Sprecher FSP „Komplimentär-medizin in der Onkologie“ Deutsche Krebshilfe

Langebrake

Universitätsklinikum Hamburg

--

--

--

--

--

--

--

--

--

--

1 COI: Conflict of Interest, Interessenkonflikt; -- kein Interessenkonflik

Download

Reference:

Quellenangabe:

Onkopedia-Leitlinien werden kontinuierlich an den Stand des Wissens angepasst. Die jeweils gültige Version, AGB und Nutzungsbedingungen finden Sie unter www.onkopedia.com.

Für die kommerzielle Nutzung wenden Sie sich bitte an onkopedia@dgho.de.

Onkopedia guidelines are continuously adapted to the state of knowledge. The currently valid version, terms of use and general terms and conditions can be found at onkopedia-guidelines.info.

For commercial use, please contact onkopedia@dgho.de.

Kommentare