Nintedanib (Vargatef®)
Erstellung der Leitlinie
1Wechselwirkungen
1.1Pharmakokinetische Wechselwirkungen
1.1.1Resorption
1.1.2Distribution
1.1.3Metabolismus und Elimination
Der Abbau von Nintedanib erfolgt überwiegend mittels Esterasen, wodurch der freie Säureanteil BIBF 1202 entsteht. BIBF 1202 wird anschließend über UGT-Enzyme glucuronidiert. Nintedanib wird transmembranös über P-Glykoprotein transportiert (Efflux). Die gleichzeitige Behandlung mit starken Induktoren von P-Glykoprotein kann die systemische Verfügbarkeit von Nintedanib und somit dessen klinische Wirksamkeit verringern. Bei gleichzeitiger Behandlung mit Nintedanib und starken Inhibitoren von P-Glykoprotein können vermehrt unerwünschte Wirkungen auftreten.
1.2Pharmakodynamische Wechselwirkungen
Unter der Therapie mit Nintedanib wurden gastrointestinale Perforationen beobachtet. Das Risiko hierfür kann sich durch die gleichzeitige Gabe von Nintedanib mit Arzneistoffen, die in den Prostaglandinstoffwechsel eingreifen (z.B. NSAIDs, Kortikosteroide), erhöhen.
1.3Einfluss der Nahrungsaufnahme auf die Bioverfügbarkeit
Wird Nintedanib mit einer Mahlzeit eingenommen, verzögert sich im Vergleich zur Einnahme im nüchternen Zustand dessen Resorption. Die orale Bioverfügbarkeit von Nintedanib ist unter diesen Bedingungen um 20% erhöht.
2Maßnahmen
Die gleichzeitige Behandlung mit Nintedanib und Arzneistoffen, die starke Induktoren des P-Glykoproteins sind, sollte vermieden werden. Die gleichzeitige Gabe von Nintedanib und Arzneistoffen, die starke Inhibitoren des P-Glykoproteins sind, kann erfolgen, wenn die Patient*innen engmaschig auf unerwünschte Wirkungen von Nintedanib kontrolliert werden.
Die Gabe von Kortikosteroiden oder NSAR während der Therapie mit Nintedanib sollte vermieden werden.
Nintedanib sollte nüchtern, das bedeutet mindestens eine Stunde vor einer Mahlzeit bzw. in einem möglichst großen Abstand nach einer vorangegangenen Mahlzeit eingenommen werden.