Fludarabin
Erstellung der Leitlinie
1Wechselwirkungen
1.1Pharmakokinetische Wechselwirkungen
1.1.1Resorption
1.1.2Distribution
1.1.3Metabolismus
Fludarabin wird als wasserlösliches Prodrug appliziert. Der Abbau des wasserlöslichen Prodrugs Fludarabin-Monophosphat (F-Ara-AMP) erfolgt über Dephosphorylierung vermutlich durch unspezifische Esterasen zum Nukleosid Fludarabin (F-Ara-A). Fludarabin (F-Ara-A) wird aktiv transmembranös unter anderem über die Nukleosidtransporter ENT1 und -2 in Zellen hinein transportiert (Influx), wo es durch die Desoxycytidinkinase in sein 5'-Triphosphat (F-ara-ATP), den wichtigsten aktiven Metaboliten, umgewandelt wird. Die Elimination von Fludarabin erfolgt systemisch überwiegend über die Niere.
Über die Beeinflussung der Aktivität von Esterasen liegen keine klinischen Untersuchungen vor.
Eine gleichzeitige Behandlung mit Fludarabin und Adenosin-Wiederaufnahmehemmern (z.B. Dipyridamol) kann die therapeutische Wirksamkeit von Fludarabin reduzieren.
1.1.4Elimination
Die gleichzeitige Behandlung mit Fludarabin und Arzneistoffen, welche die Nierenfunktion beeinträchtigen, kann die systemische Verfügbarkeit von Fludarabin erhöhen und somit vermehrt unerwünschte Wirkungen hervorrufen.
1.2Pharmakodynamische Wechselwirkungen
Eine durch Fludarabin verursachte und sehr häufig auftretende Myelosuppression kann durch die gleichzeitige Anwendung anderer myelosuppressiver Arzneistoffe verstärkt werden.
Eine gleichzeitige Behandlung mit Fludarabin und Pentostatin (Deoxycoformycin) kann das Risiko für toxische Wirkungen auf die Lunge erhöhen.
Durch Fludarabin verursachte und häufig auftretende periphere Neuropathien können durch die gleichzeitige Anwendung von anderen neurotoxischen Arzneistoffen verstärkt werden.
1.3Einfluss der Nahrungsaufnahme auf die Bioverfügbarkeit
2Maßnahmen
Eine gleichzeitige Behandlung mit Fludarabin und Adenosin-Wiederaufnahmehemmern (z.B. Dipyridamol) sollte vermieden werden. Bei gleichzeitiger Behandlung mit Fludarabin und Arzneistoffen, welche die Nierenfunktion beeinträchtigen, sollte regelmäßig auf Anzeichen von unerwünschten Wirkungen von Fludarabin geachtet werden. Treten unerwünschte Wirkungen auf, sollte die Nierenfunktion geprüft und gegebenenfalls die Dosis von Fludarabin reduziert werden.
Während der Behandlung mit Fludarabin sollte auf eine Verminderung der Werte einzelner oder aller Blutzellreihen geachtet werden. Gegebenenfalls sind entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Während der Behandlung mit insbesondere hohen Fludarabin-Dosen sollte auf Anzeichen unerwünschter neurologischer Wirkungen geachtet werden. Eine gleichzeitige Behandlung mit Fludarabin und Pentostatin (Deoxycoformycin) sollte vermieden werden.
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